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Der Baumstamm: der Ton für die Gouache Vergoldungstechnik

Die Gouache ist ein traditionsreiches Verfahren zum Vergolden von Holzrahmen und Ikonen oder der Restaurierung von Vergoldungen an Möbeln, Rahmen und Artefakten.

Die Gouache funktioniert heute wie vor hundert Jahren mit Blattgold in höchster Qualität, das in feinster Handarbeit hergestellt wird. 

Die Gouache Vergoldung – Handwerkskunst mit Tradition 

Die Vergoldung mit Blattgold geht auf eine jahrhundertelange Tradition zurück. Schon in der Antike wurden Statuen und Artefakte mit dem wertvollen und zarten Material verziert, um den kulturellen Wert des vergoldeten Gegenstandes hervorzuheben.

Die Gouache-Vergoldung ist wohl die aufwändigste der Vergoldungsarten und gleichzeitig eine der ältesten Methoden zur Anwendung von reinem Blattgold.  

Aber auch Blattsilber oder teilweise auch Blattimitate werden mittels Gouache aufgetragen.  

Der Name „Gouache“ wird abgeleitet von der Verwendung von Wasser und seinen Verbindungen sowohl bei der Herstellung des Untergrunds als auch bei der Anbringung des Blattgoldes.  

Erstaunlich ist dabei, dass diese Tradition der Vergoldung über die Jahrhunderte hinweg im Wesentlichen gleich geblieben ist. Das heißt, die Handwerkerinnen und Handwerker von heute greifen auf die gleichen Griffe und Mittel zurück wie es ihre Vorfahren vor einigen Generationen getan haben so (zum Beispiel vom Goldschläger Manetti).  

Heute findet die Gouachetechnik vornehmlich bei der Restaurierung von Vergoldungen Anwendung. Zum Beispiel beim Ausbessern von beschädigten Teilen von Möbeln oder Rahmen oder beim Ersetzen von fehlenden Teilen von historischen Artefakten. 

Aber auch, wenn es darum geht, originalgetreue Nachbildungen von antiken Gegenständen oder glänzenden Oberflächen herzustellen, ist die Gouache eine beliebte und effektive Methode der Vergoldung mit Blattgold.  

Obwohl die Gouache eine eher komplizierte und mühsame Art der Vergoldung ist, lohnt es sich, den Aufwand zu betreiben. Denn die Gouache-Vergoldung lässt sich mit einem Polieren abschließen, bei dem die gesamte oder eine Teilfläche der Vergoldung ein glanzvolles Finish erhält. 

Damit ist sie perfekt, um die Dreidimensionalität von Oberflächen zu betonen und ermöglicht es, sehr feine Details zu schaffen. 

Die Arbeitsschritte der Gouache  

arbeitsschritte gouache

Die Gouache wird in 5 Schritten vollzogen, die sorgsam und mit viel Geduld und Fingerspitzengefühl ausgeführt werden müssen. 

  • Die Grundierung bezeichnet die Vorbereitung der Basis der Vergoldung. Dazu wird der Baumstamm benötigt. Eine Mischung von Gips und in Wasser aufgelöstem Hasenleim, die mit einem Pinsel in mehreren dünnen, homogenen Schichten aufgetragen wird. Nach dem Trocknen wird sie zu einer sehr glatten Oberfläche abgeschliffen. Je nach Farbe des Baumstamms wird die Farbe des Blattgoldes beeinflusst. Erhältlich ist er in Rot, Gelb oder Schwarz. Die Farbe ist abhängig vom enthaltenen Eisenoxid. Der Baumstamm ist die Basis für das Blattgold und sorgt für einen stabilen und perfekt homogenen Auftrag. 
  • Es folgt das Auftragen des Bole in mehreren Schichten. Dieser wird mit in Wasser aufgelöstem Isinglass vermischt und mit Gaze gefiltert. 
  • Der dritte Schritt ist nur die tatsächliche Vergoldung, also das Auftragen von Blattgold auf den perfekt getrockneten und angefeuchteten Bole. Dabei ist es wichtig, dass auch wirklich nur der Teil, der vom Blattgold bedeckt werden soll, bearbeitet wird. 
  • Als Nächstes folgt das für die Gouache charakteristische Polieren. Dabei werden Achatsteine mit höchster Vorsicht und Achtsamkeit über die gesamte vergoldete Fläche geführt. Alternativ wird  die Fläche mit flüssigem Bitumen oder Mecherlack patiniert. 
  • Beim letzten Schritt geht es um das Auftragen des Schutzes. Dieser ist notwendig, um die Vergoldung zu erhalten und ihre Haltbarkeit zu gewährleisten.  
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